Vielen Dank, Steffen Bus AG!

Da fahre ich also am Freitagabend gen’ Olten, um mir daselbst «Silo 8» von Karls Kühne Gassenschau anzuschauen. Das habe ich mir zwar 2008 schon einmal zu Gemüte geführt, aber die Show ist derart gut und das Ambiente im Kieswerk derart cool, dass man sich das Altersheim der Zukunft gut und gerne ein zweites Mal anschauen kann. Schliesslich werden meine Wegbegleiter in diesen Tagen gleich reihenweise pensioniert. Und da macht man sich schon mal Gedanken, wo die lieben Kunden, die einem jahrelang drei warme Mahlzeiten am Tag beschert haben, ihren Lebensabend verbringen. (An dieser Stelle: Herzliche Grüsse an Gasser, Michel und Oliver Markus).

Um es vorweg zu nehmen: Die Fahrt hat sich gelohnt. Wegen der kühnen Gassenschau. Und mehr noch wegen der Bus-Chauffeuse (die vielleicht auch ein Bus-Chauffeur war) in der aargauischen Metropole Baden. Statt durch den verstopften Gubrist fahre ich nämlich von Eglisau aus über den Siglistorfer auf die A1 Richtung Bern. Den Grossstadtverkehr nicht gewohnt, spure ich bereits bei der erstbesten Möglichkeit falsch ein und fahre mittendurch. Statt aussen rum.

Ein Licht geht auf

Kurze Zeit später macht sich ein Bus daran, die Haltestelle zu verlassen und sich in den dichten Verkehr einzureihen. Gutmensch, wie ich nun mal bin, lasse ich ihm den Vortritt. Schliesslich weiss man nie, ob im Bus nicht irgendein netter Vater sitzt, der dringend nach Hause muss, um seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte zu erzählen. Eine Sekunde nach meiner Heldentat rammt mir die Person auf dem Beifahrersitz den Ellbogen in die Rippen und schreit verzückt: «Schau mal!». Dabei macht besagte Person das, was man (und frau) eigentlich nicht tun darf: Mit dem Finger auf andere Busse zeigen!

Ich schaue. Und teile auf der Stelle die Begeisterung: Auf der Rückseite des Busses, auf dem normalerweise die Liniennummer oder die Endstation eingeblendet ist, lächelt mir ein Smiley entgegen. Daneben steht in leuchtenden Buchstaben «Vielen Dank». Die Person hinter dem Steuer hat also nicht nur wahrgenommen, dass ich ihr den Vortritt gewährt habe. Sie bedankt sich auch noch dafür! Wie sympa ist das denn? Ich ziehe meine Dächlichappe gleich doppelt. Zum einen vor der Person, welche die Idee zu diesen Einblendungen hatte. Zum anderen vor der Person, welche die Nachricht auch tatsächlich eingeblendet hat. Könnte man ja auch mal vergessen. Oder weglassen, wenn man das Tag für Tag tun muss. Die Bus-Chauffeuse in Baden (die auch ein Bus-Chauffeur sein könnte) hat es nicht vergessen. Und mir damit einen fantastischen Start in einen fantastischen Abend beschert.

Grossartig!